Erweiterung Energiezentrale

Die steigende Nachfrage führt zu einem kontinuierlichen Ausbau des Netzes und zu einer Erhöhung der Anschlussdichte. Um auch den zukünftigen Bedarf decken zu können, wird die bestehende Fernwärme-Anlage erweitert.

 

Wo in den letzten Wochen Bagger und Lastwagen mit dem Aushub von ca. 30’000 m3 beschäftigt waren, entsteht eine 2'600 m2 grosse Halle zur Erweiterung des bestehenden Holzkraftwerkes. Im Ober-/Erdgeschoss wird das Altholz gelagert und die frischen Holzschnitzel getrocknet. Zudem befinden sich dort Parkplätze für Lastwagen und eine Auto- und LKW-Werkstatt. Im ersten und zweiten Untergeschoss entstehen Parkplätze für Wohnmobile und Fahrzeuge und eine Energiezentrale.

 

Die Energiezentrale besteht aus einem Holzvergaser mit Blockheizkraftwerk und einer Altholzfeuerung mit ORC-Turbine. Damit wird der erhöhte Energiebedarf des Fernwärmenetzes gedeckt und zusätzlich Strom produziert. Dies geschieht vor allem im Winter, wenn beide Anlagen vollständig in Betrieb sind.

 

Nach Deckung des Eigenbedarfs wird der erzeugte Strom ins Netz eingespeist und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Minderung der Winterstromlücke. Dies sichert eine kontinuierliche Energieversorgung und gleicht Schwankungen in der Stromproduktion während der kalten Jahreszeit aus, da die übrige erneuerbare Stromproduktion wie z.B. Photovoltaik vor allem im Sommer Strom liefert.

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Neben den Hackschnitzeln, welche bereits heute zur Wärmeerzeugung genutzt werden, soll in Zukunft zusätzlich regionales Altholz in einer Altholzverbrennung mit ORC-Turbine verfeuert werden. In der Lagerhalle im Erdgeschoss werden die frischen Holzschnitzel gelagert und mit der entstandenen Abwärme getrocknet. Mit der neuen Anlage kann vollständig auf fossile Brennstoffe verzichtet werden, zudem wird die lokale Wertschöpfung gestärkt, indem das Altholz innerhalb der Region verbleibt und dort weiterverarbeitet wird. Da die erzeugte Energie mit mehrfach verwendet wird, entsteht eine nachhaltige Kaskadennutzung.

 

Nach Abzug des Eigenbedarfs wird der grösste Teil der Stromproduktion von rund 6 GWh ins Stromnetz eingespeist. Dies entspricht dem Stromverbrauch von etwa 2'000 Einfamilienhäuser pro Jahr. Die Wärme von rund 15 GWh wird für das Wärmenetz bereitgestellt und deckt den jährlichen Heizbedarf von rund 600 Einfamilienhäuser.

 

Zusätzlich zu der hocheffizienten erneuerbaren Energiegewinnung entsteht noch ein drittes Produkt, nämlich die wertvolle Pflanzenkohle. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie etwa Kohle oder Erdöl, welche bei Verbrennung CO2 in die Atmosphäre freisetzen, besitzt Pflanzenkohle die Fähigkeit, CO2 dauerhaft zu speichern. Die Pflanzenkohle kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, so z.B. in der Tiernahrung bzw. Futtermittel, in der Landwirtschaft, für die Bodenverbesserung, als Grillkohle oder im Bau (CO2-neutraler Beton).